Gleichberechtigter Zugang zu allgemeiner und beruflicher Bildung

In diesem Schwerpunkt steht die Unterstützung von Jugendlichen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf im Vordergrund. Gefördert werden zum Beispiel Projekte im Bereich der beruflichen Orientierung und Berufswahlentscheidung von jungen Menschen mit einem besonderen Fokus auf den bestehenden Fachkräftemangel im Bereich von MINT-Berufen und die wachsende Bedeutung von Digitalkompetenzen. Darüber hinaus werden regionale Koordinierungsstellen für die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit am Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf gefördert sowie Projekte zur Aktivierung von Jugendlichen mit multiplen Problemlagen durch gezielte, ganzheitliche Motivationsarbeit.

Förderansätze

Jugendberufsagenturen sollen die berufsbezogenen Angebote der Sozialgesetzbücher II, III und VIII bündeln, idealerweise im Zusammenwirken mit allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie mit Unterstützung weiterer lokaler Partner. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass eine solche gemeinsame Anlaufstelle entscheidend dazu beitragen kann, dass jungen Menschen der Einstieg in den Beruf gelingt. Das gilt insbesondere für Jugendliche, die aus den bestehenden Strukturen herausgefallen sind und multiple Unterstützungsbedarfe aufweisen. Jugendberufsagenturen gelten als zentrales Instrument, um den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern. 

Zur Stärkung der bisherigen JBAn wurden ab Juli 2020 in fünf Regionen Modellprojekte entwickelt und umgesetzt. Im Rahmen dieser Förderung haben sich die beteiligten Akteure der drei Rechtskreise auf ein Konzept zur (Weiter-) Entwicklung ihrer JBA verständigt. Diese beinhalteten jeweils eine regionale Koordinierungsstelle, die die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren vorantreibt. Eine zweite Stelle hat die Funktion der aufsuchenden Arbeit um junge Menschen zu erreichen, die von allen anderen Unterstützungsstrukturen abgekoppelt sind und diese in die Angebote der JBA zu vermitteln.

Ausgehend von den Erfahrungen der erfolgreichen Modellprojekte können nun seit Anfang 2022 landesweit „Jugendberufsagenturen Plus“ im Rahmen eines ESF+-Förderansatzes unterstützt werden.

Rahmenbedingungen zum Förderansatz Jugendberufsagenturen Plus

Für Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf wurde der ESF+-Förderansatz „JobAction“ entwickelt. Dieser baut auf einer gezielten Motivations- und Projektarbeit auf, die berücksichtigt, dass die Jugendlichen oftmals bereits vielfältige negative Erfahrungen mit schulischen Lernformen gemacht haben. Den Jugendlichen wird vermittelt, dass sie auch im Falle eines bisherigen Scheiterns an Qualifikations- oder Ausbildungshürden über Potential verfügen und neue Perspektiven für ihren eigenen beruflichen Lebensweg entwickeln können. Die Angebote orientieren sich an der Lebenswelt der jungen Menschen und kombinieren individuelle Betreuung mit Gruppenangeboten. Dies kann beispielsweise über handwerkliche sowie künstlerische Projekte erfolgen, die den jungen Menschen eine Vielzahl von unterschiedlichen Betätigungsfeldern eröffnen. In der Regel wird dabei auf ein konkretes öffentlichkeitswirksames Event hingearbeitet, über das die Jugendlichen eine Wertschätzung für ihre Arbeit erfahren.

Rahmenbedingungen zum Förderansatz JobAction

Die Jobfüxe helfen insbesondere Schülerinnen und Schülern in Schulen mit Ausbildungsgang Berufsreife durch präventive arbeitsweltorientierte Angebote, die Übergänge zwischen Schulsystem und Berufssystem zu meistern. Sie fördern damit die dauerhafte berufliche und soziale Integration von jungen Menschen. Die Jobfüxe sind insbesondere in den Abgangsklassen der Schulen direkte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern, die Schule sowie für die Ausbildungsbetriebe. Sie stellen ein kontinuierliches und breites Spektrum von Angeboten zur intensiven Unterstützung bereit. Die Projektlaufzeit ist an das Schuljahr angelehnt und beginnt am 01.07. bzw. endet am 30.06. des Folgejahres.

Rahmenbedingungen zum Förderansatz Jobfux

Die Projekte in diesem Förderansatz dienen zur Sensibilisierung und Heranführung von Schülerinnen und jungen Frauen für bzw. an MINT-Berufe durch Mentoring. Basis des Mentoring-Ansatzes sind in der Regel die Mentorinnen, Studentinnen oder Auszubildende aus MINT-Bereichen, die als Rollenvorbilder Schülerinnen oder Studentinnen informieren, beraten und motivieren sollen. Einerseits wird das Interesse bei den Schülerinnen geweckt und die Mentorinnen können andererseits konkrete Hilfestellung bei der Studien- und Berufsorientierung bieten. Dies erfolgt u.a. in AGs, Ferienkursen und Workshops.

Rahmenbedingungen zum Förderansatz Mentoring MINT

Der Fachkräftemangel im MINT-Bereich spitzt sich zu. In vielen Berufsfeldern sind zunehmend Digitalkompetenzen gefragt. Praxisbezogene, moderne Mathematik nimmt dabei eine Schlüsselposition ein: viele komplexe, praktische Herausforderungen werden durch mathematische Modellierung erst greifbar. Der Förderansatz MatheMINT+ bildet einen Rahmen, in dem mathematische Modellierungskompetenzen in einem berufsorientierten, praxisnahen Umfeld gefördert werden.

Im Rahmen der Projektdurchführung vertiefen die Schülerinnen und Schüler mathematisches Wissen, Techniken und Kompetenzen und wenden sie auf authentische und praxisnahe Fragestellungen an. Auf diese Weise erfahren Schülerinnen und Schüler, welche Möglichkeiten die Schulmathematik bietet und wie realitätsbezogene Probleme durch Mathematische Modellierung in die Mathematik übertragen und gelöst werden können. 

Rahmenbedingungen zum Förderansatz Mathe-MINT+