Transnationale Projekte
Mit dem ESF+ sind auch transnationale bzw. grenzüberschreitende Projekte förderfähig, d.h. Projekte, die vollständig oder teilweise in einem anderen EU-Mitgliedstaat bzw. mit europäischen Partnern durchgeführt werden.
Aufgrund der gemeinsamen Grenzen mit Frankreich, Luxemburg und Belgien hat die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für Rheinland-Pfalz von jeher einen besonderen Stellenwert. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung engagiert sich z.B. stark im Bereich der grenzüberschreitenden Arbeitsmarktpolitik in der Großregion (Grand Est, Luxemburg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Wallonie, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens) und am Oberrhein (Nordwestschweiz, Grand Est, Baden-Württemberg, Südpfalz).
Wir unterstützen Projektträger gerne z.B. bei der Entwicklung eines transnationalen oder grenzüberschreitenden Projektes und bei der Suche nach Projektpartnern oder Ansprechpartnern vor Ort.
Aktuell werden bereits ESF+-Projekte mit transnationalen Elementen in Rheinland-Pfalz durchgeführt.
Transformation, Digitalisierung und neue Arbeitsformen sorgen für einen starken Wandel in der Arbeitswelt. Arbeitsplätze verändern sich, fallen zum Teil weg, neue mit veränderten Qualifikationsanforderungen entstehen. Vor diesem Hintergrund sind lebensbegleitendes Lernen und Weiterbildung ein wesentlicher Schlüssel zum Erhalt bzw. Ausbau der eigenen Beschäftigungsfähigkeit.
Projektziel ist es, Erwerbstätige aller Branchen in der stärker entwickelten Region Rheinland-Pfalz so zu qualifizieren, dass sie eigenverantwortlich und aktiv mit digitalen und ökologischen Transformationsprozessen umgehen können, im Sinne von Erhalt und Ausbau ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Dies wird erreicht durch eine Auseinandersetzung mit Herausforderungen des jeweiligen Arbeitsumfelds und der Entwicklung von Handlungsperspektiven und Kompetenzen, z.B. in den Bereichen Arbeitsorganisation und Führung sowie Künstliche Intelligenz.
Das Projekt der Arbeit und Leben gGmbH beinhaltet zudem einen fachlichen Austausch mit Gewerkschaften aus Luxemburg, Frankreich und Belgien im Rahmen des Interregionalen Gewerkschaftsrates der Großregion (IGR).
6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland können keine zusammenhängenden Texte lesen oder schreiben (laut LEO 2018, Universität Hamburg). Viele von ihnen haben in weiteren Bereichen Grundbildungsbedarf. In Rheinland-Pfalz schafft „GrubiNetz – Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz“ seit 2014 wirkungsvolle und nachhaltige Unterstützungsstrukturen für Menschen mit Grundbildungsbedarf.
Die beiden GrubiNetz-Projekte der Arbeit und Leben gGmbH in den stärker entwickelten Regionen und der Übergangsregion Trier arbeiten inhaltlich und personell eng zusammen und sind gemeinsam für die Grundbildung in Rheinland-Pfalz aktiv. Dazu vernetzen sich die Projektmitarbeiter*innen mit den regionalen Akteuren, die mit den Zielgruppen in Kontakt kommen, beispielsweise Beschäftigte in Beratungsstellen, Jobcentern, Schulen, Weiterbildungseinrichtungen oder in der Verwaltung. Die Akteure werden für das Thema Grundbildung sensibilisiert und dabei unterstützt, wie sie Menschen mit Grundbildungsbedarf ansprechen und sie in entsprechende Unterstützungsangebote vermitteln können. Begleitende Öffentlichkeitsaktionen tragen dazu bei, das Thema und die Lernmöglichkeiten möglichst vielen Menschen bekannt zu machen. Neben Präsenzveranstaltungen findet die Öffentlichkeitsarbeit auch in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram statt.Um die Hemmschwelle zum Besuch eines Lernangebots zu senken, bietet GrubiNetz darüber hinaus Lerncafés als offene Lernangebote an. Anmeldeformulare, Lehrpläne und Kursgebühren gibt es nicht. Alle, die lernen wollen, sind willkommen!
Im transnationalen Austausch besteht eine Kooperation mit der Volkshochschule Wien und weiteren Akteuren der Basisbildung aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz. Der transnationale Austausch trägt maßgeblich zur Weiterentwicklung der Grundbildungsarbeit in Rheinland-Pfalz bei. Um die Ergebnisse dieses Austauschs in die allgemeine Diskussion einzubringen, finden in regelmäßigen Abständen gemeinsame Fachkonferenzen statt.
Die Beratungsstelle Frau & Beruf steht für Women-Empowerment und bietet Frauen Einzelcoachings, Workshops & Netzwerk-Events. Das geförderte
Programm stärkt Frauen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Das Beratungsangebot des Projektträgers Familie & Beruf e.V. aus Altenkirchen richtet sich an
- nicht erwerbstätige Frauen, die bei der Bundesagentur für Arbeit weder arbeitslos noch arbeitssuchend gemeldet sind, oder im Bezug von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II stehen („Stille Reserve“), um sie für die Erschließung und Ausweitung ihrer Beschäftigungspotentiale zu sensibilisieren, zu motivieren und hinsichtlich ihres Wiedereinstieges ganzheitlich zu fördern
- erwerbstätige Frauen unabhängig ihres Beschäftigungsumfangs, die sich beruflich weiterentwickeln möchten.
- Ein weiterer Fokus innerhalb der definierten Zielgruppe liegt auf Frauen mit Migrationshintergrund, da sie häufig von doppelter Diskriminierung betroffen sind und sich ihr Zugang zu Bildungsangeboten und Arbeitsmarkt schwieriger gestaltet.
Im Projekt findet ein transnationaler Austausch mit der ostbelgischen Frauenliga sowie dem österreichischen Fraueninformationszentrums "Femail" statt. Der Blick über den Tellerrand eröffnet neue Perspektiven. Teilnehmerinnen und Beraterinnen erhalten Zugang zu anderen erfolgreichen europäischen Modellen des Lebenslangen Lernens.