Die Situation am Arbeitsmarkt ist stark von der Suche von Betrieben nach Fachkräften geprägt. Der demografische Wandel zeigt sich dabei auch auf dem Ausbildungsmarkt. Im Hinblick auf den Beginn des Ausbildungsjahres erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Der demografische Wandel wird zusehends in den Betrieben spürbar. Wir haben heute weniger Schulabgängerinnen und Schulabgänger als noch vor wenigen Jahren. Viele von ihnen streben ein Studium an, obwohl gerade auch eine Ausbildung eine gute berufliche Perspektive bietet. Daher wird es für die Betriebe immer wichtiger, Jugendliche, die zwar eine Ausbildung begonnen haben, aber aus verschiedenen Gründen Startschwierigkeiten im Arbeitsleben haben, bei Bedarf zu unterstützen und eine erfolgreiche Ausbildung zu gewährleisten.“
Arbeits- und Transformationsminister Alexander Schweitzer wies in diesem Zusammenhang auf den bewährten Förderansatz „Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen“ hin, der aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) finanziert wird. Dieser ziele darauf ab, die Zahl von Ausbildungsabbrüchen durch eine individuelle und bedarfsorientierte Ausbildungsbetreuung zu senken sowie die Zahl erfolgreich abgeschlossener Ausbildungen zu erhöhen. Die Projekte richten sich an Jugendliche, die sich in einer Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung befänden, aber schwerwiegende Probleme in ihrem Ausbildungsbetrieb, der berufsbildenden Schule oder in ihrem sozialen Umfeld haben, welche zu einem Ausbildungsabbruch führen könnten.
„Ein Ausbildungsabbruch kann für die betroffenen Jugendlichen einen schwerwiegenden Einschnitt bedeuten, gleichzeitig stellt er einen großen Verlust für den jeweiligen Ausbildungsbetrieb dar, der händeringend nach Fachkräften sucht“, betonte Schweitzer. „Ein Schwerpunkt der individuellen Beratungs- und Betreuungsangebote ist es daher, auf die persönliche Situation der Jugendlichen einzugehen, zum Beispiel im Ausbildungsbetrieb oder in der berufsbildenden Schule.“ Neben den teilnehmenden Jugendlichen und Betrieben werden in den Projekten daher auch Lehrkräfte an den berufsbildenden Schulen oder die Eltern der Jugendlichen einbezogen. Gemeinsam mit den Betroffenen werden in den Projekten Hilfestellungen für Lösungen in Konfliktsituationen erarbeitet und umgesetzt. Jugendliche werden bei Bedarf in externe Angebote begleitet und erforderliche Hilfen mit den beteiligten Einrichtungen und den Trägern der Sozialversicherung koordiniert.
Seit Jahresbeginn werden sieben Projekte im Förderansatz „Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen“ mit insgesamt 337.000 Euro aus dem ESF+ und 241.000 Euro aus Landesmitteln gefördert. Projektträger sind die Handwerkskammern Koblenz, Trier und der Pfalz, das Überbetriebliche Ausbildungszentrum Wittlich, der Jugend-Hilfe-Verein in Bad Neuenahr-Ahrweiler, der Verein Mainzer Kompetenz-Initiativen sowie die Stölzle GmbH aus Alzey. Mit den sieben Projekten werden mehr als 450 Jugendliche unterstützt, die von einem Ausbildungsabbruch bedroht sind.
Weitere Informationen zur ESF+-Förderung in Rheinland-Pfalz finden Sie unter www.esf.rlp.de.