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Arbeitslosigkeit steigt im Januar – Bedarfsgemeinschaftscoaching nimmt Situation von Familien und Kindern in den Blick

Die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz ist im Januar gestiegen. Wie aus den Meldungen der Arbeitsagenturen im Land hervorgeht, waren im vergangenen Monat 109.973 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 7.521 mehr als im Dezember und 5.354 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Dezember um 0,3 Prozentpunkte und lag bei 4,9 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag sie bei 4,6 Prozent. Damit hat Rheinland-Pfalz zu Jahresbeginn weiterhin die drittniedrigste Arbeitslosenquote im Ländervergleich, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Arbeitsminister Alexander Schweitzer betonten.

Sie verwiesen mit Blick auf die aktuellen Zahlen darauf, dass in Rheinland-Pfalz fast ein Drittel der arbeitslosen Menschen länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sei. Weitere Personen beziehen seit Jahren Leistungen der Grundsicherung und können nicht aus eigener Kraft für ihren Lebensunterhalt aufkommen. „Trotz einer hohen Nachfrage nach Fachkräften gelingt es vielen Menschen nicht, von der vergleichsweise guten Arbeitsmarktsituation zu profitieren. Denjenigen, die schon lange arbeitslos sind, greifen wir daher gezielt unter die Arme. Um den gefährlichen Teufelskreis der Arbeitslosigkeit zu durchbrechen, nehmen wir mit dem Bedarfsgemeinschaftscoaching die besondere Situation und Bedürfnisse von Familien und Kindern in den Blick“, so Dreyer und Schweitzer.

In derzeit 30 Projekten im ESF+-Förderansatz „Bedarfsgemeinschaftscoaching“ werden rund 1.700 Teilnehmende im Bürgergeldbezug dabei unterstützt, ihre Beschäftigungsfähigkeit und damit ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern. Ziel der Projekte ist überdies die Stärkung der sozialen Teilhabe und des Zusammenlebens in den Familien.

„Der innovative Ansatz des Bedarfsgemeinschaftscoachings besteht darin, dass die Betreuung der Teilnehmenden überwiegend als aufsuchende Arbeit erfolgt, das heißt die Sozialpädagogen und Sozialarbeiter kommen zu den Menschen nach Hause. Sie wenden sich nicht nur der einzelnen Person zu, sondern betrachten das ganze familiäre Lebensumfeld, die Bedarfsgemeinschaft“, erklärte Arbeitsminister Schweitzer.

Durch das Bedarfsgemeinschaftscoaching soll so auch eine Verbesserung der Situation der in den Familien lebenden Kinder erreicht werden, zum Beispiel indem die schulische Situation in den Blick genommen wird und Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Fachkräfte im Projekt nehmen hierbei eine Lotsenfunktion zu bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten ein. Familiäre Strukturen, die ein Abhängigkeitsverhältnis von staatlichen Leistungen auch in der Zukunft erwarten lassen, werden gezielt angegangen.

Die Projekte sollen auf weiterführende Maßnahmen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, wie beispielsweise die ESF+-Förderansätze „Perspektiven eröffnen“, „Frauen aktiv in die Zukunft“ oder andere Qualifikationsmaßnahmen der Jobcenter vorbereiten.

Für die Projekte wurden rund 3,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und rund 2,3 Millionen Euro aus Mitteln des Landes bewilligt. Sie werden außerdem aus Mitteln der Jobcenter gefördert.

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