Genauso unterstützen wir diejenigen, die ohnehin sozial benachteiligt sind, damit sie am Arbeitsmarkt von morgen erfolgreich sind und digital teilhaben können“, sagte Arbeits- und Transformationsminister Alexander Schweitzer bei der ESF-Arbeitsmarktkonferenz in Ingelheim. An der hybrid durchgeführten Veranstaltung nahmen Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit sowie die Führungsebenen nahezu aller Arbeitsmarkt-Partnerinnen und -Partner in Rheinland-Pfalz teil.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die Arbeitswelt zwischen Corona und Transformation verändert hat und wie es insbesondere durch die Förderung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes gelingen kann, die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt abzufedern und die Menschen im Land in der Transformation zu unterstützen.
EU-Kommissar Nicolas Schmit betonte: „Hinter jedem Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) steht eine Investition in Menschen. Ich begrüße es, dass der ESF+ in Rheinland-Pfalz neue und stark bedarfsorientierte Programme mit fast 121 Millionen Euro unterstützt, um so den Wandel zu einer grünen und digitalen Wirtschaft sozial gerecht zu gestalten. Der Fonds leistet damit einen wichtigen Beitrag, um Arbeitnehmer auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten und auch den steigenden Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken.“
Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit stellte die wichtige Rolle seiner Behörde heraus: „Bereits vor der Pandemie haben wir ein neuartiges Beratungskonzept für Beschäftigte und Unternehmen in der Transformation entwickelt. Wir beraten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihre Qualifikation neu justieren müssen. Gleichzeitig unterstützen wir Betriebe, die ihre Beschäftigten weiterbilden, um sie fit für die neuen Anforderungen zu machen. Mit dem Qualifizierungschancengesetz und dem „Arbeit von morgen“-Gesetz hat uns der Gesetzgeber hierfür einen Auftrag erteilt. Zudem verstehen wir uns – vor allem in den Regionen und Kommunen – als Moderatoren der Transformation und des Strukturwandels. Wir bringen alle Partner an einen Tisch, schaffen mit unseren Daten Transparenz über die Bedingungen und Bedarfe vor Ort und flankieren den Wandel mit aktiver Arbeitsmarktpolitik. Unser Ziel ist, Fachkräfte zu sichern und Beschäftigte wie Betriebe dabei zu unterstützen, die Transformation gemeinsam gut zu gestalten.“
Schmit, Schweitzer und Scheele diskutierten gemeinsam mit der neuen Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz/Saarland, Susanne Wingertszahn, LVU-Hauptgeschäftsführer Karsten Tacke und der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, die wesentlichen Herausforderungen und Schlussfolgerungen im Zusammenhang mit der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt und in der Arbeitswelt. Die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer stimmten überein, dass es des gemeinsamen Engagements von EU, Bund, Land und Wirtschafts- und Sozialpartnern bedarf, um sowohl gut qualifizierte Fachkräfte als auch Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose und Jugendliche am Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf mit zielgerichteten und gut abgestimmten Unterstützungsangeboten in diesem Prozess zu begleiten und zu stärken. Dass dabei gilt, die Gruppe sozial Benachteiligter besonders zu berücksichtigen und mitzunehmen, machten Pfarrer Albrecht Bähr als Vorstandsmitglied der LIGA der Freien Wohlfahrtpflege in Rheinland-Pfalz sowie die Vorsitzende der LAG Arbeit, Monika Berger, deutlich.
„Mit dem Europäischen Sozialfonds und einer seit Jahren erfolgreichen eigenständigen vorausschauenden Arbeitsmarktpolitik des Landes setzen wir alles daran, den Wandel der Arbeitswelt so zu gestalten, dass die Menschen zu Gewinnern der Transformation werden. Die gesamtgesellschaftliche Transformation kann nur dann ein Erfolg werden kann, wenn die Transformationsprozesse jedes Einzelnen erfolgreich sind. Die Konferenz hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind und vielfältige Fördermöglichkeiten für die verschiedenen Zielgruppen am Arbeitsmarkt und deren Bedarfe anbieten können. Ich bin froh, dass wir dabei in Rheinland-Pfalz so erfolgreich gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern agieren“, lautete das Resümee von Arbeitsminister Schweitzer.